Aktuelle Trends und die neuesten Produkte – für viele Besucher der DOMOTEX stehen die Innovationen im Mittelpunkt. Mit dem neuen Konzept Innovations@DOMOTEX präsentiert die Weltleitmesse für Teppiche und Bodenbeläge vom 11. bis 14. Januar kompakt und übersichtlich die wichtigsten Neuheiten der Aussteller. Daraus lassen sich die maßgeblichen Bodentrends für 2014/15 erkennen: Rückbesinnung auf natürliche Materialien und Optiken, feinsinniger Purismus und sinnliche Opulenz. Deutlich an Zuspruch gewonnen haben elastische Bodenbeläge. Insbesondere Designbeläge sind ein aktuelles Trendprodukt und gefragt wie kaum ein anderes Bodenbelagssegment. Mit der großen Auswahl an Dekoren in den verschiedensten Formaten lassen sich kreative Böden erstellen.
Designbeläge faszinieren
Die innovativen Böden überzeugen durch hervorragende Eigenschaften bei Optik, Nutzung und Verlegung. Strapazierfähigkeit, geringer Pflegeaufwand, günstige Trittschalleigenschaften und niedrige Aufbauhöhe sind nur einige der zahlreichen Vorteile, die für Designbeläge im Privat- und Objektbereich sprechen. Selbstliegende Designböden wie von den Firmen Project Floors und MFlor International lassen sich schnell und klebstofffrei verlegen.
Urtümliche Rückbesinnung
Auch natürliche Materialien wie Holz, Hanf, Leinen, Bambus und Wolle sind sehr gefragt. Holz wird in seiner ursprünglichsten Form gezeigt. Die polnische Firma Baltic Wood setzt mit ihrer aktuellen Kollektion Timeless auf Naturholzdielen mit Gebrauchsspuren durch handgearbeitete Alterungseffekte mit Wurmlöchern, Spuren von schwarzer Farbe und gehobelten Kanten. Die Oberflächen sind vor allem matt und leicht rau, denn so wirken sie besonders natürlich. Das niederländische Unternehmen Boleform zeigt Massivholzdielen in der natürlich geschwungenen Wuchsform eines Baumes, die optisch den ultimativen Naturgedanken ins Haus bringen und zudem ressourcenschonend sind. Recycelte Holzbalken werden absichtlich unregelmäßig von Hand bearbeitet. Rustikale „Used-Look“-Optiken sind nicht nur optisch sichtbar, sondern auch mit der Hand spürbar. Der ökologische Faktor spielt ebenfalls eine große Rolle. Gezeigt werden Böden, die zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial gefertigt sind und auch vollständig wiederverwertet werden können wie der elastische Bodenbelag Bergo Eco Tennis von der Firma Bergo Flooring aus Schweden.
Hippe Teppiche aus alten Fahrradschläuchen, gebrauchten Auto-Keilriemen oder Kleidungsstücken werden von Papilio aus Belgien hergestellt. Warme Farben wie Beige, Braun, Olivgrün, Goldgelb und Aubergine geben dabei den Ton an. Spannung bringen kräftige Farben wie Koralle, Türkis und Petrol für Fransen, Einfassung oder ein Übermuster. Die Suche nach ursprünglichen Lebensweisen und Kulturen zeigt sich auch durch ethnisch inspirierten Dessins und traditionelle Muster von Nomadenstämmen. Haptische und stark strukturierte Oberflächen sorgen für den Kuschelfaktor. Neu sind Bouclé-Optiken und Chenillegarne bei Teppichböden, die von der Mode inspiriert sind. Wellenartige Strukturen, die wie geflochten aussehen, sind dank spezieller Tufting-Maschine bei Teppichböden möglich. Beim Teppich darf die Form dann statt des klassischen Rechtecks auch mal organisch gewachsen sein – mit weichen Rundungen und ausgefransten Rändern wie bei Jan Kath Design.
Feinsinniger Purismus
Modernes puristisches Wohnambiente zeigt sich gerne hell, lichtdurchflutet und großzügig. Neue „überlange“ Formate bei Langdielen aus Holz, etwa Douglasie, unterstreichen diese Raumoptik. Metallik-Pigmente im Parkett eingearbeitet, wie von Kährs Group, führen durch ihre reflektierende Oberfläche in Räumen mit reduzierter Farbigkeit zu interessanten Effekten. Die Farbtöne sind in großen Flächen zurückhaltend subtil und bringen Ruhe in öffentliche wie private Räume.
Textile Oberflächen ziehen nun auch bei elastischen Bodenbelägen ein wie bei Hellsten Flooring. Parador zeigt HDF-Trägerplatten als Teppichdielen. So wird textilem Boden, der unsere Sehnsucht nach einer gemütlicher Atmosphäre stillt, eine neue Chance im Raum gegeben – auch in puristischen Wohnambienten. Reduziertes Grau in allen Helligkeitsstufen wird eine wichtige Gestaltungsfarbe im Raum werden. Dazu gesellen sich graustichige Olivtöne, Greige und Creme. Zarte changierende Farbspiele beleben dabei schon mal die großen Flächen. Schwarz und Weiß bringen Geradlinigkeit und Kontur in das Thema. Aktuell wird gern ein Nude oder Rosé als weiche Farbe dazugesellt. Als Eyecatcher dürfen die Farben aber auch intensiver und farbenfroher sein wie Cyclam, Rot, Zitronengelb. Die Materialien bei Teppichen sind meist hochwertig und kostbar wie feine Wolle und Seide. Die Muster sind oft grafisch konstruiert – Schachbrettkaros, Dreieck-Muster, Gitter. Streifen dürfen gern ganz akkurat gezogen und fein sein, aber auch großzügig, malerisch unregelmäßig mit weichen Verläufen. Coole Digitalprints und geradlinige Schriften unterstreichen den modernen Touch. Beim funktionalen Puristen werden die Muster auch gern schon einmal von unserer Hightech-Welt inspiriert wie Wegemuster des Internets. Moderne Orientteppich-Interpretationen werden gerne als gestalterischer Kontrast dazugesetzt, wobei die Muster nur noch leicht wahrnehmbar durch die überfärbten Teppiche schimmern.
Sinnliche Opulenz
Muster und Verzierungen spielen eine zentrale Rolle. Sie sind traditionell, ornamentenreich und romantisch. Eine dekorative Verspieltheit findet sich auch bei Holzfußböden – aufwändige Verlegetechniken in Kirsche und Nussbaum, Intarsienparkett in Walnuss, Würfelmusterparkett aus Fichtenholz und Parkette in Mosaikboden-Optik von Z-Parket. Parador hat mit dem Designer Hadi Teherani eine Neuinterpretation des klassischen Fischgrät-Musters in der Kombination von Eiche natur mit Räucher-Eiche entwickelt. Auch bei Vinyl-Böden werden kreative Muster und Patchwork-Effekte gezeigt, was mit den Dreamclick Tiles von Beaulieu dank 360-Grad-Klicksystem besonders einfach möglich ist.
Teppiche werden aus kostbaren Materialien wie feiner Hochlandwolle und reiner Seide in aufwändiger Handarbeit geknüpft, geknotet und gestickt. Bei den Mustern wird gern auf eine traditionelle Ornamentik zurückgegriffen, die aber mit modernen Elementen verbunden wird. Die reiche Musterwelt aus der Zeit zwischen Belle Époque und Art déco dient dabei gern als Inspirationsquelle. Auch die Kunst bietet vielfältige Anregungen – so erinnern prachtvolle Blüten oft an alte Gemälde. Die Mustervielfalt ist groß: Karos, Kreise, Ornamente, Ranken, Blumen und auch Tiermotive, inspiriert aus unserer eigenen, aber auch von fremden Kulturen, zeigen sich als Allover, verspieltes Patchwork, gern auch großflächig platziert. Recht neu ist die Variante, das Muster nur ganz selektiv in eine Ecke zu setzen – auf die Unifläche oder aber auf ein ruhiges farbreduziertes Allover. Auch Trompe–L’Oeil-Effekte zieren nicht mehr nur Decken von Schlössern, sondern auch Teppiche, die über spezielle Druckverfahren entstehen wie bei der Schweizer Firma Zollanvari. Edelsteinfarben wie Smaragdgrün, Saphirblau, Rubinrot, Amethiystviolett und Goldgelb unterstreichen die Opulenz, können aber auch wie alt und ausgebleicht daherkommen. Um diese Reichhaltigkeit abzumildern, gibt es auch immer wieder Varianten in Natur-Schwarz oder anderen unbunten Farben.
