Troisdorf. Nichts ist so nervig wie permanenter Krach. Besonders in urbanen Wohn- und Arbeitslagen kann der Lärm von verkehrsreichen Straßen, Straßenbahnlinien oder startenden und landenden Flugzeugen so an den Nerven zerren, dass das eigene Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit deutlich nachlassen. Wer deswegen nicht gleich umziehen möchte, kann das Gebäude an den neuralgischen Stellen mit Schallschutz-Isoliergläsern ausstatten und sich so einem Mehr an Ruhe gewiss sein.
„Gute Schallschutz-Isoliergläser sind in der Lage, den Lärm von der Straße erheblich zu dämpfen. Dadurch ist er im Gebäudeinneren kaum noch vernehmbar. Gleichzeitig hat dieser Glastyp eine gute Wärmedämmung – das freut den Geldbeutel in der kalten Jahreszeit ganz besonders“, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF) in Troisdorf.
Zwei Merkmale zeichnen Schallschutzglas aus
Zwei Eigenschaften machen aus normalem Wärmedämmglas einen echten Schallschützer: Der Scheibenzwischenraum ist größer als bei normalem Wärmedämmglas und es weist einen asymmetrischen Scheibenaufbau bei gleichzeitig erhöhter Glasmasse (dickeren Einzelscheiben) auf. Noch leistungsfähiger sind Glastypen, bei denen ein Verbundglas eingesetzt wird. „Dieses setzt sich aus zwei Glasscheiben und einer zusätzlichen integrierten Schallschutzfolie zusammen“, so Grönegräs.
Spezielle Gläser für jede Lärmart
Keine Lärmart gleicht der anderen: So entstehen bei vorbeifahrenden Zügen, aber auch ausgehend von Flugzeugen oder von großen Industrieanlagen, häufig besonders hohe Frequenzen, während Fahrzeuge wie große PKW oder Lastwagen eher tiefe Frequenzen absondern. Hier helfen speziell darauf zugeschnittene Schallschutzgläser mit unterschiedlichen Glasstärken und Konstruktionsarten. Erreichbar ist damit eine Schalldämmung bis zu 50 Dezibel, teilweise auch darüber hinaus. Zum Vergleich: Etwa 60 Dezibel gelten als störend und alle darüber liegenden Werte können die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. „Mit modernem Schallschutzglas gehen diese Werte extrem zurück – da ist Ruhe garantiert“, so Grönegräs.
Schallschutzglas passend zur Raumnutzung
So unterschiedlich wie die Arten von Schallschutzglas, so verschieden sind die Gegebenheiten der vor dem Schall zu schützenden Räume. Viel Ruhe benötigt man zum Beispiel im privaten Bereich im Schlafzimmer und im Arbeitszimmer, während das Wohnzimmer und die Küche schon ein klein wenig mehr Lärm vertragen können. Ähnlich unterschiedlich sind die Bedürfnisse im Arbeitsleben. Während es im Großraumbüro eher etwas lebhafter zugeht und dort der Schallschutz eine zumeist untergeordnete Rolle spielt, kommt es in Seminarräumen, Besprechungszimmern und Einzelbüros oft auf eine ruhige Umgebung an. „Das gleiche gilt natürlich auch für Hörsäle in Universitäten oder das Klassenzimmer im Gymnasium, sprich überall dort, wo der Lärm das Denken stört“, so Grönegräs. „Bevor daher über eine Ausrüstung des Gebäudes mit Schallschutzglas nachgedacht wird, sollte sich der Modernisierer überlegen, wo am meisten Ruhe gebraucht wird.“ Außerdem müsse der Fensterrahmen entsprechend ausgelegt und die Montage des Fensters fachgerecht erfolgt sein. Nur so könne das Schallschutzglas seine volle Leistungsfähigkeit erbringen. „Bei weitergehenden Fragen helfen die Mitarbeiter in den Fachbetrieben gerne weiter.“
Bild: Ruhe schont die Nerven. Foto: BF/Interpane