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ISH 2013: Bad-Trend „Bathroom (R)Evolution“ – auf dem Weg zur intelligenten Wohlfühlmaschine

Badezimmer-Typus für alle, die ein starkes Bedürfnis nach Komfort, Sicherheit und Kontrolle haben

Bad steht mit Integration digitaler Technologien grundlegender Wandel bevor

Sicherheit, Komfort und Individualisierung – das Bad der Zukunft wird hier keine Kompromisse mehr machen. Bei „Bathroom (R)Evolution“ steht der Mensch im Mittelpunkt. Er ist es, der seine Umwelt ganz nach seinen Bedürfnissen formt. Zur ISH, Weltleitmesse für Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und Erneuerbare Energien, vom 12. bis 16. März 2013 in Frankfurt am Main ist diese Entwicklung durch den Bad-Trend „Bathroom (R)Evolution“ aufgegriffen. Vorgestellt wird dieser Trend für 2013/14 im Trendforum „Pop up my Bathroom“, das die Messe Frankfurt und die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) vor vier Jahren eingeführt haben.

Design hat das Badezimmer verändert und es ästhetischer, genussorientierter und wohnlicher gestaltet. Nun steht dem Bad mit der Integration neuer Materialien und moderner Technologien ein grundlegender Wandel bevor. Denn wie in keinem anderen Wohnraum geht es im Bad um die Gestaltung der Schnittstelle Mensch und Technik.
Viele Badnutzer träumen von einem Bad, das sie morgens mit einem angenehm warmen Ambiente empfängt und sanft auf den Tag vorbereitet: in der dunklen Jahreszeit etwa mit nicht zu greller Beleuchtung, vorgeheizt, mit der Lieblingsmusik oder den Nachrichten aus dem Radio oder per Bildschirm. Die Armatur erkennt den Nutzerwink und lässt berührungslos Wasser in vorprogrammierter Temperatur ins Becken sprudeln. Am Abend wartet das Bad mit stimmungsvollem Licht und programmierter Duschsequenz auf den nachhause Kommenden, oder mit einer Badewanne, die sich durch Knopfdruck automatisch bis zum gewünschten Stand füllt. Angewärmte Handtücher und Klo-Brillen, sensorgesteuerte Sicherheitsbeleuchtungen, Dusch-WCs und Farbprogramme in der Dusche oder in der vorgeheizten Dampfsauna sind weitere Komfort-Pakete, die das Bad der Zukunft fast standardmäßig bereithält.

Wenn schon das Auto seinen Fahrer erkennt und den Sitz entsprechend einrasten lässt, warum nicht auch das Bad? Es wird zu einer Einheit verschaltet, die auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers programmiert ist. Dabei helfen sowohl digitale Technologien als auch intelligentes Produktdesign, das sich dank minimalisierter Bauteile bei Bedarf extrem schlank machen kann. Künftige Designlösungen heben den ursprünglichen Widerspruch zwischen einer modernen Ästhetik und einem mittels Griffen und barrierefreien Produkten sicher gestalteten Badezimmer auf. Pflegeleichte Oberflächen sind erst der Branchenauftakt für eine Runderneuerung von Oberflächen, Materialien und Ausstattungen, die dem Menschen einen sorgenfreien Badaufenthalt ermöglichen – ohne Angst auszurutschen, sich zu verbrühen oder unter der Dusche den falschen Hebel zu bedienen. Sicherheit und Sorgenfreiheit sind nach der Hygiene wohl die zwei wichtigsten Bedürfnisse, die im Bad erfüllt werden müssen. Danach folgen Komfort, Intimität und Erlebnischarakter – sei er geprägt durch Badespaß, Entertainment, Gemeinschaftserlebnis oder Meditation.

Kontrolle über Wasser, Energie und ein selbstbestimmtes Leben

Das Badezimmer ist ein neuralgischer Punkt, wenn es um Sicherheit und Komfort geht. Barrierefreiheit ist nicht umsonst ein Schlagwort in der modernen Badplanung, denn es betrifft nicht nur die Sicherheit aller Badnutzer, sondern ist für eine immer größer werdende Gruppe älterer Menschen eine Grundvoraussetzung eines selbstständigen Lebens. „Bathroom (R)Evolution“ stellt diese Bedürfnisse an erste Stelle, indem es Ergonomie auf das einzelne Sanitärprodukt ebenso bezieht wie auf das Bad als Ganzes. Das Badezimmer als „Pamper- Maschine“, als ein Raum, der sich des Nutzers annimmt und ihn verwöhnt – gerade für den älter werdenden Menschen, der nicht immer eine vollständige Kontrolle über seinen Körper behalten kann.

Im Design steht Ergonomie für eine humane, dem menschlichen Körper und den menschlichen Bedürfnissen angepasste Form der ihn umgebenden Produkte und Werkzeuge. Sie ist sozusagen das Grundgesetz guter Gestaltung. Mit der Technisierung des Alltags ist zwar ein noch nie da gewesenes Maß an Komfort in unsere vier Wände eingezogen, aber auch ein neues Problemfeld: die Bedienbarkeit und Individualisierbarkeit von technischen Produkten. Gerade älteren Menschen ist dieses Problem bei der Bedienung von Telefonen und TV-Geräten bewusst. Die Aufgabe von Interface- Design ist somit neben der Gestaltung von Computer- und Display- Benutzeroberflächen auch die ergonomische Gestaltung des Bades. In Zukunft wird sich die Sanitärwirtschaft daher mit diesem
Problemfeld noch stärker befassen müssen. Der Weg, den sie bisher gewählt hat, zielt auf ein sinnliches Bad, das sich intuitiv bedienen lässt.

„Bathroom (R)Evolution“ ist multimedial

„Bathroom (R)Evolution“ geht noch einen Schritt weiter in diese Richtung. Dabei werden zunehmend berührungslose Techniken involviert wie bei Armaturen, Lichtsteuerung und WC-Spülungen. Weiterhin kommen auch Wasser und glatte Oberflächen als Projektionsflächen für Licht und Informationen infrage. „Bathroom (R)Evolution“ ist multimedial. Der Spiegelschrank könnte so zur Info- Theke und zur Datenbank werden, in der medizinische oder kosmetische Informationen lagern oder abgerufen werden können. Das Produktdesign wird sich künftig verstärkt damit beschäftigen, Formen zu finden, die mit den Programmierkonsolen und digitalen Bedieneinheiten harmonieren. Designer werden sich neben der Umsetzung des technisch Möglichen auch mit dessen Selektion beschäftigen. Denn nicht jede Spielerei wird auf Dauer sinnvoll erscheinen. Die Herausforderung wird darin liegen, Technik an die indviduellen Bedürfnisse der Menschen anzupassen.

Nichts für echte Puristen

„Bathroom (R)Evolution“ ist nichts für Menschen, die es ursprünglich mögen. Puristisches Design, ja. Aber davon abgesehen ist dieses Bad alles andere als schlicht und einfach – hier steckt alles voller technischer Raffinesse. Und wenn das Hygiene- oder Spaßprogramm absolviert wurde, warten Relax-Sessel, Gymnastikmatte oder die Wii-Konsole auf den technikaffinen Mann, die Yoga-Jüngerin oder den schon etwas betagteren Hobby-Golfer. Und warum sollte man sich nach einem entspannenden Bad hier nicht auch den neuen James Bond-Film anschauen wollen? 

 

Entdecken Sie weitere Ideen für die Badgestaltung – www.archi-living.com/bathroom-spa/ 

By Danica Maričić

Interior Designer and Integrated Marketing Communications Pro, Loving Writing and Photography, Passionate about Life & Style, “True Blue” Mediterranean Girl, Curious Traveller & Designer