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Heute in die Zukunft investieren Möbelleichtbau mit igeL auf der ZOW 2013

Der Möbelleichtbau setzt über die gesamte Prozesskette hinweg zukunftsweisende Impulse in Möbelindustrie und Innenausbau. Gefragt sind intelligente Ingenieurleistungen, die innovative Werkstoffkonzepte mit neuen Funktionalitäten verknüpfen – und so für einen deutlichen Wertzuwachs im Möbelbau sorgen. Auf der Zuliefermesse ZOW in Bad Salzuflen werden die Neuerungen im Möbelleichtbau seit 2009 regelmäßig einer großen Fachöffentlichkeit vorgestellt. 2013 präsentieren die Mitglieder der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V. – igeL (www.igel-ev.net) ihr spezielles Werkstoff- und Prozess-Know-how auf dem igeL-Forum in Halle 22.1. Hier können sich Interessierte vom 18.- bis 21. Februar aus erster Hand informieren.

Leicht hat es der Möbelleichtbau in letzter Zeit sicher nicht gehabt. Nach wie vor wird in der Branche viel über Leichtbau diskutiert, es gibt Fortschritte in der technologischen Entwicklung und auch der Kreis der Anwender wächst stetig. Dennoch verläuft der Prozess der Marktdurchdringung erheblich langsamer als von vielen erhofft. Ist Leichtbau also nur eine Modeerscheinung? Nicht, wenn es nach den Pionieren in der Interessengemeinschaft Leichtbau e. V. – igeL geht. Die mittlerweile über 100 igeL-Akteure, die in ihrem Branchennetzwerk die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, setzen weiter auf eine kontinuierlich anwachsende Entwicklung. Für sie ist der Durchbruch des Möbelleichtbaus nur eine Frage der Zeit.

Hybridkonzepte auf dem Vormarsch

Der Einsatz von Leichtbau in Möbeln ist in vielen Bereichen bereits gut vorbereitet: Sondermaschinen, spezielle Bohr- und Fräswerkzeuge, neue Bekantungstechnologien und Beschlagsysteme wurden entwickelt, Anwendungsdetails und Normenvorschläge erarbeitet. Anforderungsgerechte Leichtbau- und Sandwichwerkstoffe haben sich im Möbelbau bereits dort durchgesetzt, wo sie einen Kostenvorteil oder einen Mehrwert für den Endkunden, den Handel oder die Logistik erzeugen. In der Praxis zeigt sich, dass es häufig Hybridkonzepte, also Mischbauweisen, sind, die den Einstieg in den Leichtbau ermöglichen.

Die viel zitierten Stärken des Leichtbaus sind nicht von der Hand zu weisen. Ob geringerer Rohstoffeinsatz und damit reduzierte Rohstoffkosten, ob verbesserte Möbellogistik, neue Designkonzepte und Funktionalitäten oder der ökologische Nutzen – im Spannungsfeld zwischen Kosteneinsparung und kundenspezifischem Mehrwert bietet der Leichtbau neue Möglichkeiten für Möbelproduzenten und Händler, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten. Die Möbelindustrie beobachtet die aktuellen Entwicklungen wachsam, ist in der Anwendung aber noch äußerst zurückhaltend. Denn wie bei anderen innovativen Technologien entstehen durch den Einsatz von Leichtbaukonzepten natürlich Risiken für das Unternehmen. Neben der Sorge um Prozesssicherheit, Investitionskosten oder auch die Akzeptanz der Produkte bei den Kunden erfordert der Einsatz neuer Werkstoffe oder Konstruktionen, dass in Produktentwicklung und Fertigung des eigenen Unternehmens umgedacht und neu gelernt wird. Dieser Herausforderung muss man sich als Produzent stellen, um die Potentiale des Leichtbaus zu heben.

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Rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellen

Fragt man Experten wie Prof. Torsten Leps, Leiter des Zentrallabors für Werkstoffprüfung an der Hochschule Rosenheim, gibt es sehr gute Gründe, sich bereits jetzt mit Möbelleichtbau auseinander zu setzen, die Vor- und Nachteile für das eigene Unternehmen abzuwägen und einige Weichen neu zu stellen. Ein Aspekt ist die drohende Ressourcenverknappung bei den Vorprodukten für Plattenwerkstoffe: „Wenn die Prognosen zur bevorstehenden Ressourcenknappheit eintreffen, werden die Preise für Span- und Faserplatten nicht mehr haltbar sein“, so Leps. „Wir müssen uns für die Zukunft rüsten und das Wissen um den Einsatz neuer, Ressourcen schonender Materialien frühzeitig in der Branche etablieren.“

Gleichzeitig gilt es, rechtzeitig Know-how im Unternehmen aufzubauen, meint sein Rosenheimer Kollege Prof. Thorsten Ober, Leiter des Labors für Möbeltechnik und igeL-Gründungsmitglied: „Für die Fertigung der Möbelindustrie ist es wichtig, immer wieder zu prüfen, ab wann und mit welchen Möbelkomponenten der Einsatz der Leichtbau- und Sandwichwerkstoffe wirtschaftlich ist. In der Produktentwicklung wird es immer bedeutsamer, die Vorteile der neuen, verschiedenen Produkte optimal zu nutzen, um für den Handel und Endkunden eine höhere Leistung zu generieren.“ Eine zu zögerliche Haltung könnte zum unternehmerischen Risiko werden, gibt Ober zu bedenken: „Der rechtzeitige Einstieg in das Thema Leichtbau ist eine langfristige Investition in die Nachhaltigkeit des Unternehmens. Die Erfolgreichen von morgen beginnen heute, sich mit dem effektiven Einsatz von Materialien und modernen Konstruktionsweisen intensiv auseinander zu setzen!“

Neue Impulse: Das igeL-Netzwerk auf der ZOW

Für Möbelproduzenten bietet der igeL mit seinem umfassenden Netzwerk die zentrale Informations- und Austauschbörse, erklärt der geschäftsführende igeL-Vorstand Dr. Olaf Plümer: „Die Hersteller können sich im IgeL-Netzwerk aus erster Hand von den Werkstoff-Experten an den Hochschulen, von den Zulieferern für Fertigungsmaterialien sowie von Maschinen- und Anlagenbauern beraten lassen. Sie alle haben das nötige Wissen und verfügen über praktische Erfahrungen. Technisch ist im Möbelleichtbau heute schon sehr vieles machbar. Aber den Prozess zu beherrschen, das ist die Herausforderung.“ Wer mehr zum Möbelleichtbau wissen will und konkrete Fragen zu Werkstoffen und Prozessen hat, kann auf der ZOW viele der igeL-Mitglieder persönlich sprechen. Das igeL-Forum in Halle 22.1 steht allen Interessierten offen.

Aktuelle Informationen zur ZOW gibt es unter: www.zow.de

 

By Danica Maričić

Interior Designer and Integrated Marketing Communications Pro, Loving Writing and Photography, Passionate about Life & Style, “True Blue” Mediterranean Girl, Curious Traveller & Designer